Eine Sorge weniger in der Welt
Nun ist es also doch endlich passiert. Nord- und Südkorea wollen sich nach 68 Jahren Krieg wieder versöhnen.
In den „normalen“ so wie den sozialen Medien wird dieses Ereignis gerade fieberhaft analysiert und ich muss leider feststellen, dass vielen Leuten der Ernst der ganzen Lage nicht bekannt war.
„Die waren im Krieg ?“ gibt es da als Kommentar zu lesen.
Ja, waren sie. Denn der Koreakrieg ist lediglich mit einem Waffenstillstand beendet worden, es hat nie einen Friedensvertrag gegeben.
Was ist also genau passiert ? Fassen wir die Dinge kurz (wirklich ganz kurz und vereinfacht) zusammen.
Zweiter Weltkrieg: Die Japaner besetzen Korea.
Nachdem Deutschland und Japan geschlagen sind, übernehmen die Alliierten Korea und teilen es in Nordkorea, das von der Sovietunion kontrolliert wird und Südkorea, das von Amerika kontrolliert wird.
Kurz darauf beginnt der sogenannte Koreakrieg.
Amerika und die China liefern Waffen und führen einen sogenannten Stellvertreterkrieg.
Das scheint nun der Vergangenheit anzugehören. Und wem verdanken wir das ?
Nun, erst einmal China. Bei dem Besuch des Nordkoreanischen Führers Kim Jong-Un (김정은 Gim Jeong-eun) in Beijing vor kurzem, wird der chinesische Staatschef Xi Jinping (习近平 xí jìn píng) ihm wahrscheinlich noch letzte Tipps gegeben haben, denn egal was man auch von Chinas Regierungsspitze halten mag, sie ist schlau und weiss genau, wie man heutzutage im internationalen Stil Politik macht.
Nach den Verstimmungen auf Chinesischer Seite, die die Installation des Raketenabwehrsystems THAAD der Amerikaner auf Südkoreanischem Boden ausgelöst hat (hatte ich im Artikel Alle gegen Lotte angesprochen), hätte man auch anderes erwarten können.
Dagegen sieht die amerikanische Führung, von der man eigentlich erwartet hatte, dass sie grossen Anteil an den Friedensbemühungen haben würde, unter Leitung eines sagen wir mal unkonventionellen Präsidenten gar nicht gut aus.
Die letzten Worte die einem noch in den Ohren klingen sind Dinge wie der Grössenvergleich der bildlichen roten Schalter zum auslösen der Atomraketen und man wird den Eindruck nicht los, dass Amerika einen andauernden Konflikt der beiden asiatischen Staaten bevorzugt hätte.
Abgesehen davon: Bin ich zu konservativ oder gehören Dinge wie Twitter und Ämter von politischer Grösse nicht zusammen?
Ein Medium das bekannt dafür ist die ungefilterten, ersten Gedanken eines jeden Individuums öffentlich zu machen um seine Unzulänglichkeiten bei unzureichender geistiger Hintergrundarbeit darzulegen ist, meiner bescheidenen Meinung nach, kein Medium um politische Befindlichkeiten herumzuposaunen.
Ich denke viele Menschen waren besorgt, dass dieser sagen wir mal unbekümmerte Umgang mit dieser Informationsplattform uns einen Nuklearkrieg hätte bescheren können.
Aber glücklicherweise hat sich die Situation zum Guten gewandt und es scheint jetzt den richtigen Weg zu gehen.
Was mir an diesem grossen Ereignis auffällt, ist die unterschiedliche Berichterstattung:
Im Westen zuerst gar nichts, während in China bereits Berichte die Runde machten, dass Nordkorea sein Atomwaffenprogramm erfolgreich beendet hat und jetzt bereit wäre sich auf Augenhöhe mit anderen Nationen zu treffen und sich zu öffnen.
Dann der grosse Moment, als Nordkoreas Führer die Grenze zu Südkorea überschritt.
Dieses Ereignis ist zwar in den Medien gelaufen, allerdings aus einer anderen Perspektive.
Selbst in Deutschland durfte bei der Ausstrahlung in den Nachrichten nicht der offizielle Bericht der deutschen Regierung fehlen, in dem es heisst: „... hat Nordkorea endlich die ausgestreckte Hand Südkoreas angenommen...“
Es sind nur Kleinigkeiten, aber achten Sie einmal darauf, wie sehr jede Seite darauf bedacht ist, sich als „die Guten“ darzustellen.
Für alle, die ein wenig zwischen den Zeilen lesen wollen, ist es bestimmt ganz interessant dieses Ereignis auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
So kann man denn in vielen Berichten lesen, dass die USA einen Krieg mit Atomwaffen forcieren wollten, den Nordkorea und China erfolgreich verhindert haben.
Wie gesagt: Lesen sie von beiden Seiten, lesen Sie zwischen den Zeilen und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.