Goldene Woche
Während man in Deutschland den goldenen Herbst geniesst, ist es auch in Beijing noch angenehm warm.
Die Hitze des Sommers ist vorbei, es lässt sich jetzt wunderbar aushalten und die Restaurants, die Aussengastronomie anbieten, sind immer gut gefüllt.
Aber das hält in der Regel nicht lange. Die beiden angenehmsten Jahreszeiten in Beijing, der Frühling und der Herbst, sind immer sehr schnell vorbei. Dagegen ziehen sich Winter und Sommer immer ins endlose.
Den Ausspruch des goldenen Herbstes gibt es so in China nicht, obwohl gerade jetzt Ausflüge zur chinesischen Mauer besonders schön sind, wo sich das Laub verfärbt.
Aber heute beginnt die goldene Woche. Oder sagen wir besser: Eine der goldenen Wochen, es gibt nämlich genau zwei pro Jahr.
An jedem ersten Oktober des Jahres wird hier der Nationalfeiertag gefeiert und dann gibt es tatsächlich die darauf folgende Woche frei.
Das wurde am 1. Oktober 1949 eingeführt und soll den Inlandstourismus in China ankurbeln. Und das tut es. Im Innenstadtbereich wird es zu dieser Zeit schwierig einen Ortsansässigen zu finden.
Eigentlich wurde die Volksrepublik China unter Mao (毛泽东 máo zé dōng) bereits am 21. September 1949 gegründet, aber am 1. Oktober 1949 ist sie dann tatsächlich ausgerufen worden.
Und zwar am Tor des Himmlischen Friedens in Beijing. Sie erinnern sich vielleicht noch an den Artikel Das Herz in der Mitte der Stadt, in dem ich beschrieben habe, dass Ausländer immer die Bedeutung vom Tor des himmlischen Friedens und dem Platz des himmlischen Friedens verwechseln.
Somit sind also alle grossen Strassen in Beijing wieder mit atemberaubenden Blumendekorationen geschmückt und alle freuen sich auf viel Brumborium und am Ende des Tages ein Feuerwerk.
Nur der Vollständigkeit halber: Die andere goldene Woche ist die zur Zeit des Frühlingsfestes (das chinesische Neujahrsfest, das nach dem chinesischen Kalender berechnet wird).